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Mandragola (2004 & 2005)

Frei nach Niccolò Machiavelli (1469 - 1527)

1520 erscheint das Lustspiel La Mandragola: Mandragola, so heißt das Viagra des 16.Jahrhunderts. Machiavelli hat ein Stück geschrieben, in dem diesem berüchtigten Aphrodisiakum die Rolle der mächtigen Liebeszauberin zukommt. Denn natürlich geht es in Machiavellis Komödie wie in seinen politischen Schriften um Machtspiele und Täuschungen. In dem Stück wird Mandragola eingesetzt, um die Männer wieder mächtig und die Frau endlich willig zu machen. Wobei es längst nicht nur um die Macht der Quacksalber oder der Wissenschaft geht, sondern um die universellen Symbole der Macht: Sex, Gold und Image. Dass in diesem zweckrationalen Handlungskosmos für moralische Bedenken kein Platz bleibt, ist nicht weiter verwunderlich. Und so erzählt Machiavelli auch keine neue Geschichte, sondern beleuchtet vielmehr die bitter-ironischen Seiten des nie endenden Reigens von Macht und Ohnmacht.
Callimaco Guadagni begehrt die schöne tugendhafte Lukretia, die Frau des Rechtsgelehrten Nicia Calfucci. Mit Hilfe seines Dieners Siro heckt Guadagni einen hinterlistigen Plan aus, wie man(n) die fromme Lukretia zu seiner Mätresse machen könnte. Ligurio, der Schmarotzer menschlicher Schicksale, hat die rettende Idee und bringt mit dem Zaubertrank eine Verwechslungskomödie in Gang. Der Trank wird Calfucci als Garant für den ersehnten Erben verkauft und so kann das Spiel beginnen, an dessen Ende ein von sich selbst gehörnter Ehemann und ein befriedigter Lebemann stehen.

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